Aktuelles von der FBG Celler Land

Regionalität, Nachhaltigkeit und gelebte Inklusion:

Holzzäune zum Schutz junger Bäume in Hermannsburger Wäldern!

In der Bezirksförsterei Hermannsburg sowie in weiteren ortsnahen Förstereien wird derzeit ein nachhaltiges Projekt umgesetzt, das Regionalität, ökologische Verantwortung und gelebte Inklusion miteinander vereint. Holzzäune, sogenannte Hordengatter, aus regionalem Holz werden von Menschen mit Behinderung gefertigt und aufgestellt. Diese Gatter dienen dem Schutz junger, frisch gepflanzter Bäume vor Wildverbiss.

Der gesamte Prozess beginnt im Wald: Das zertifizierte Holz für die Hordengatter stammt aus heimischen Wäldern – überwiegend von der Douglasie, einer robusten und langlebigen Nadelbaumart. Vermarktet wird das Holz aus örtlichen Bezirksförstereien unter anderem auch aus Hermannsburg an die Heinrich Harling GmbH in Bergen-Eversen. Dort verarbeitet das ortsansässige Sägewerk das Rohmaterial zu Glattkantbrettern. Die regionale Verarbeitung gewährleistet eine nachhaltige Nutzung lokaler Ressourcen und reduziert zugleich die Umweltbelastung durch lange Transportwege.

Das Albert-Schweitzer-Familienwerk e. V. in Hermannsburg bezieht diese Bretter und fertigt unter fachlicher Anleitung von Klaus Tolle sowie unter der organisatorischen Leitung von Silke Petersen die Hordengatter. Menschen mit Behinderungen, handwerklichem Geschick und großem Engagement bauen die Gatter mithilfe von Schablonen präzise und effizient. Dabei erwerben sie nicht nur handwerkliche Fähigkeiten im Umgang mit Holz, sondern lernen auch die Grundprinzipien nachhaltiger Forstwirtschaft kennen – und die Bedeutung des Schutzes junger Bäume. Häufig übernehmen sie auch den Aufbau der Zäune direkt im Wald.

Die Hordengatter sind eine ökologische Alternative zum Schutz von Jungbäumen: Sie bestehen aus regionalem Holz, sind so gut wie vollständig biologisch abbaubar und zersetzen sich nach einigen Jahren von selbst – ganz ohne langfristige Umweltbelastungen. Gleichzeitig gewährleisten sie einen effektiven Schutz der Neuanpflanzungen. Durch die regionale Holzverwertung wird zudem die lokale Wirtschaft gestärkt und die Nutzung heimischer Ressourcen gefördert.
Doch das Projekt liefert mehr als ein funktionales Produkt: Mit der Fertigung und dem Aufbau der Hordengatter leistet das Albert-Schweitzer-Familienwerk e. V. auch einen bedeutenden Beitrag zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen am Arbeitsmarkt und am gesellschaftlichen Leben. Das Projekt besteht bereits seit mehreren Jahrzehnten und zeigt eindrucksvoll, wie traditionelles Handwerk, ökologische Verantwortung und Inklusion sinnvoll miteinander verbunden werden können.

Im Winter 2024 wurden auf zwei Waldflächen der Bezirksförsterei Hermannsburg neue Hordengatter errichtet. Sie sorgen dafür, dass die frisch gepflanzten Laubbäume in den kommenden Jahren geschützt und ungestört heranwachsen können. Förster Martin Böger begleitet das Projekt und erfährt dabei große Unterstützung durch die Waldbesitzer der Forstbetriebsgemeinschaft Hermannsburg.

Redaktion: J. Oelze

Stand: 26. August 2025

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