Aktuelles von der FBG Celler Land

Neue große Waldstrukturdatenerfassung startet im Dezember

Waldinventur in der FBG Bergen-Eversen und der FBG Eschede: 9362 Hektar organisierter Privatwald

Der Privatwald stellt in Deutschland die häufigste Eigentumsart dar. Eben dieser Privatwald verteilt sich aber auch auf sehr viele Besitzer mit einer nur geringen Flächengröße. So beträgt die in Deutschland durchschnittliche Besitzgröße nur 3 Hektar. Dies ist auch im Landkreis Celle nicht viel anders. Um die ordnungsgemäße  Bewirtschaftung und Pflege ihres Waldes sicherzustellen und die strukturellen Probleme der kleinparzellierten Waldflächen zu überwinden haben sich die meisten Waldbesitzer zu Forstbetriebsgemeinschaften zusammengeschlossen. Die FBG berät und unterstützt die einzelnen Waldbesitzer bei allen Fragen rund um die Bewirtschaftung ihrer Flächen.

In den FBG Bergen-Eversen und der FBG Eschede sind insgesamt 335 Waldbesitzer organisiert. Zusammen wird hier eine Waldfläche von 9362 Hektar betreut. Diese beiden Forstbetriebsgemeinschaften haben nun eine neue Strukturdatenerfassung, kurz Waldinventur, in Auftrag gegeben, um aussagekräftige Daten darüber zu erhalten, welche Baumarten welchen Alters in welcher Verteilung auf der Fläche vorhanden sind. Die letzte Erhebung dieser Art fand im Jahre 2003 statt. Seitdem hat sich das Erscheinungsbild des Waldes stark verändert. Gutes starkes Holz der Altbestände wurde geerntet und die Flächen wurden in Verjüngung gebracht. Des Weiteren wurden Erstaufforstungen angelegt und Bestände mit nur einer Baumart in strukturreiche, stabile Mischwälder umgebaut. Doch auch die Schadereignisse wie Sturm, Trockenheit und Borkenkäfer veränderten das Waldbild häufig. Gerade in den letzten zwei Jahren sorgten sich die Eigentümer häufig um ihren Wald.

Für die Inventur, die das Land Niedersachsen unter Federführung  der LWK durchführt und mit bis zu 80 Prozent finanziell fördert, wird der Wald von erfahrenen Forsteinrichtern begangen und mit Hilfe der so gewonnenen Daten dann aktuelle Karten und Bestandesverzeichnisse erstellt. Die Waldinventur liefert so wichtige Informationen für eine mittel- bis langfristige Planung und stellt für die Waldbesitzer und ihre Bezirksförster eine wertvolle Entscheidungshilfe und Arbeitsgrundlage  dar. Dabei werden die Waldflächen anhand von Luftbildauswertungen und Außenaufnahmen gemarkungsweise erfasst und liefern damit auch ein Abbild der Nutzungsmöglichkeiten. Das stellt sicher, dass nicht mehr Holz eingeschlagen wird als tatsächlich nachwächst. Auch können Bestände mit Pflegerückständen oder labile Bestände, die in strukturreiche Mischwälder umgebaut werden sollten, ermittelt werden.

Voraussetzung für die Gewährung von Fördermitteln zur Inventur ist, dass unabhängig von einer FBG-Mitgliedschaft alle privaten Waldflächen erfasste werden. Ein kleiner Teil der Privatwaldbesitzer ist jedoch kein Mitglied in einer der beiden Forstbetriebsgemeinschaften und somit nicht direkt ansprechbar. Die Maßnahme wird von den Forstbetriebsgemeinschaften vorfinanziert, die nach Abzug der Förderung ebenfalls die verbleibende Restbelastung übernimmt. Für den einzelnen Waldbesitzer, der FBG-Mitglied ist, entstehen somit keine Kosten.

Die Forstbetriebsgemeinschaften als auch die LWK dürfen die Daten der Waldbesitzer nicht ohne deren Zustimmung an Dritte herausgeben. Alle Waldbesitzer können nach Fertigstellung der Maßnahme voraussichtlich im Herbst 2020 gegen eine Kostenbeteiligung eine Auswertung der Inventurdaten Ihres Forstbetriebes, etwa für die Erstellung eines einzelbetriebsbezogenen Forstbetriebsgutachtens, erhalten.

Ansprechpartner für Waldbesitzer:

Weitere Infos gibt es bei der betreuenden Försterin Beke Döscher (0178-2665425) und den Förstern Jens Biskup (0152-094364509) und Christian Günther (0152-54785429) oder bei der Geschäftsstelle der Forstbetriebsgemeinschaften, Biermannstraße 14, 29221 Celle, Telefon (05141) 4844803. Dort können sich auch die Waldsbesitzer melden, die nicht Mitglied der FBG Bergen-Eversen oder FBG Eschede sind und die keine Daten erfassen lassen möchten.

Stand: 20. November 2019

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